G7-Gipfel

Zu Gast in Oberbayern

Schloss Elmau - Gipfelort im Wettersteingebirge

Schloss Elmau im oberbayerischen Wettersteingebirge ist mit seiner landschaftlich reizvollen Kulisse ein geeigneter Tagungsort für die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten. Zudem erfüllt Elmau alle logistischen und sicherheitstechnischen Anforderungen an einen G7-Gipfelort.

Eine Außenansicht des Schloss Elmau. Schloss Elmau: Tagungsort für das G7-Treffen der Staats- und Regierungschefs am 7./8. Juni 2015. Quelle: picture alliance /dpa/Stephan Jansen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Anfang 2014 entschieden, dass der G7-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft 2015 in Schloss Elmau stattfinden soll.

Schloss Elmau befindet sich nahe der Ortschaft Krün im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, etwa 100 Kilometer südlich von München. Es liegt in einem Tal im Herzen des Wettersteingebirges auf rund 1.000 Meter Höhe.

Daneben ist ein weiteres, in der Nähe liegendes Hotel in die Planungen einbezogen: Das Kranzbach.

Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Rund 85.500 Menschen leben im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Der Fremdenverkehr spielt eine bedeutende Rolle, denn die Region ist ein beliebtes Reiseziel: Rund eine Million Touristen verbringen hier jedes Jahr ihren Urlaub - Sommer wie Winter.

Wirtschaftlich ist der Landkreis eher mittelständisch geprägt. Auch die Landwirtschaft ist wichtig. Etwa 15 Prozent der Landkreisfläche wird landwirtschaftlich genutzt.

Schloss Elmau - Forum für internationale Debatten

Schloss Elmau wurde zwischen 1914 und 1916 von Johannes Müller als "Freiraum des persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens" erbaut. Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz.

Kulturgeschichtlich ist Schloss Elmau ein bedeutsamer Ort: Seit den 1950er Jahren ist es ein renommierter internationaler Veranstaltungsort für Kammermusik.

Unter Leitung des heutigen Eigentümers entwickelte sich Schloss Elmau zudem in den späten 1990er Jahren zu einem anerkannten Forum für internationale Debatten und interreligiösen Dialog. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Veranstaltungen, die zur deutsch-israelischen und deutsch-amerikanischen Verständigung beitragen.

Mit dieser weltoffenen Ausrichtung stellt sich die Eigentümerfamilie bewusst und offen der langen Geschichte von Schloss Elmau und der ambivalenten Haltung des Erbauers des Hauses zum Nationalsozialismus.

Geschichte des Schlosses

Schloss Elmau blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sein Erbauer, der Theologe und Philosoph Johannes Müller, ließ das Gebäude als Versammlungs- und Begegnungsstätte für seine Leser und Seminarteilnehmer errichten. Aber auch zahlreiche prominente Politiker und Kulturschaffende der Weimarer Republik waren Gäste auf dem Schloss.

Müllers Haltung zum Nationalsozialismus war ambivalent. Obwohl er zeitweise die Ideologie verherrlichte, galt er bei den Nazis als unzuverlässig. Der Enteignung des Schlosses kam er zuvor, indem er das Haus an die Wehrmacht als Fronterholungsheim verpachtete. Müller wurde nach dem Krieg im Entnazifizierungsverfahren als Hauptschuldiger verurteilt.

Elmau wurde von der US-Armee beschlagnahmt und kurze Zeit als Lazarett genutzt. Unter Verwaltung der bayerischen Regierung diente es anschließend als Erholungsheim für Tuberkulosepatienten. 1951 pachteten die Kinder Müllers das Haus und richteten ein Hotel ein. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und politische Debatten mit prominenten Teilnehmern fanden seit Ende der 50er Jahre wieder auf dem Schloss statt.

Das Haus wurde 2005 durch einen Brand zum großen Teil zerstört. Der Enkel des Erbauers, Dieter Müller-Elmau, baute es als "Luxury Spa & Cultural Hideaway Hotel" wieder auf.

Stand: November 2014