G7-Gipfel

Erster Gipfeltag

Merkel: "Wichtige Wegmarken abschließen"

Die G7 hat zu Beginn ihres Gipfels über Wirtschaft und Handel beraten. Auch das Freihandelsabkommen TTIP war Thema. "Wir wollen die wichtigen Wegmarken bis zum Ende des Jahres abgeschlossen haben", sagte Bundeskanzlerin Merkel nach den Gesprächen.

1. Arbeitssitzung des G7-Gipfels. Die Gipfel-Teilnehmer bei ihren Beratungen in Schloss Elmau. Quelle: Bundesregierung/Kugler

Die Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA sowie der EU-Ratspräsident und der EU-Kommissionspräsident sind in Schloss Elmau zum G7-Gipfel zusammengekommen.

Wachstum und Werte

In der ersten Arbeitssitzung standen klassische Wirtschaftsthemen im Fokus. Unter dem Schlagwort "Wachstum und Werte" sprachen die Teilnehmer darüber, wie die führenden Wirtschaftsnationen nachhaltiges Wachstum in einer immer global werdenden Welt gewährleisten können. Hier ging es insbesondere um bessere Regulierung und Aufsicht der Finanzmärkte, Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Steuervermeidung. Auch Aspekte wie Gesundheit, Beteiligung von Frauen am Wirtschaftsgeschehen und Klimaschutz spielten eine Rolle.

Handelspolitik und Lieferketten

In einer zweiten Arbeitssitzung befassten sich die Gipfelteilnehmer mit Handelspolitik und Lieferketten. Neben den transatlantischen Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA sprachen sie auch über international verbindliche Standards in Lieferketten.

Zu TTIP sagte Merkel anschließend in einem Interview in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin", dass daran mit Hochdruck gearbeitet werde. Sie erinnerte daran, wie zügig bereits das pazifische Freihandelsabkommen mit Japan vorankomme. "Wenn es um mehr Arbeitsplätze geht, dann sollte Europa nicht hintan stehen, sondern alles tun, damit es vorangeht. Wir können das schaffen und wir wollen auch die wichtigen Wegmarken bis zum Ende des Jahres abgeschlossen haben."

Merkel: Russland gegen gemeinsame Werte

Die Außen- und Sicherheitspolitik stand bei einem Abendessen im Mittelpunkt. Dabei ging es auch um die Verhinderung des Nuklearprogramms im Iran und die Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien. Fragen, bei denen auch Russland Partner sein müsse, so Merkel.

Die Bundeskanzlerin hält eine Rückkehr Russlands in den Kreis der G8 allerdings derzeit für nicht möglich. In der ARD sagte sie, dass sich die G7-Staaten darin einig seien. Mit der Annexion der Krim hätte sich Russland gegen die gemeinsamen Werte gestellt. "Da gibt es eine Barriere im Augenblick, wo ich nicht sehe, dass diese sehr schnell überwunden werden kann", so die Kanzlerin.

Offen auch für andere Meinungen

Im Interview mit dem ZDF würdigte Merkel die Schönheit des Veranstaltungsortes Elmau: "Deutschland darf sich auch ein bisschen von seiner schönen Seite präsentieren und ich freue mich, dass wir diese Umgebung hier haben", sagte Merkel.

Mit der Wahl des Ortes gehe es auch darum, sich als offenes Land zu zeigen. "Gleichzeitig zeigt sich Deutschland als ein Land, das Demonstrationen akzeptiert, das auch gegnerische Veranstaltungen akzeptiert solange keine Gewalt angewandt wird. Und darauf bin ich stolz", so Merkel.

Ankunft der Gäste in Oberbayern

Am Samstagsabend und am Sonntagvormittag waren die G7-Teilnehmer am Flughafen München eingetroffen. Dort wurden sie vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer begrüßt. Anschließend flogen die G7-Teilnehmer mit dem Hubschrauber nach Schloss Elmau, wo Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Gäste am roten Teppich empfing.

Vor dem Auftakt der Gespräche trafen sich die Staats- und Regierungschefs sowie die beiden EU-Vertreter zum traditionellen Gruppenfoto vor dem Schloss.

Sonntag, 07. Juni 2015